Margot Käßmann kritisiert Ex-Bundeskanzler Schröder

Die evangelische Theologin Margot Käßmann hat deutliche Kritik an dem früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder und seiner Beziehung zu Russlands Präsident Wladimir Putin geübt. Die frühere EKD-Ratsvorsitzende sagte dem Christlichen Medienmagazin PRO (Wetzlar/Berlin): „Es hat schon immer Heiterkeit ausgelöst, dass Gerhard Schröder einmal gesagt hat, Putin sei ein ‚lupenreiner Demokrat‘. Da muss man schon Zyniker sein, um sowas aufrecht zu erhalten.“

PRO Podcast „Glaube.Macht.Politik.“

Putin verhalte sich „wie ein kleiner Diktator, wie ein kleiner Napoleon, der meint, Länder besetzen zu können“, so Käßmann. „Wenn Gerhard Schröder tatsächlich noch von Freundschaft zu Putin redet, damit hätte ich wirklich Probleme – wenn er das tatsächlich gesagt hat. Freundschaft heißt, dass man in Grundfragen miteinander übereinstimmt. Und mit einem Diktator und Kriegstreiber befreundet zu sein, kann ich mir für einen demokratischen Menschen nicht vorstellen.“ 

Zudem sollte Ex-Bundeskanzler Schröder nach Ansicht von Käßmann auch seine Tätigkeiten bei  russischen Firmen beenden: „Wenn er irgendwelche guten Berater hat, sollte er das lassen.“

Grundsätzlich stimme sie den Aussagen Schröders zu, der in einem Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) eine diplomatische Lösung der Konzentration auf Waffenlieferungen vorzieht. Daher sei es der falsche Weg, so Käßmann, sämtliche Beziehungen zu Russland auf allen Ebenen zu beenden. „Ich bin dafür, die Beziehungen aufrecht zu erhalten: Städtepartnerschaften, Universitätspartnerschaften, Musiker. Russische Musiker auszuladen als Strafe für Putin, das finde ich absurd. Aber Geld zu verdienen durch Beteiligung an russischen Unternehmen, das hat schon einen schlechten Beigeschmack“, sagte Käßmann im PRO-Gespräch. 

Das gesamte Gespräch mit Margot Käßmann hören Sie im PRO podcast „Glaube.Macht.Politik.“:

https://www.pro-medienmagazin.de/podcast/12-christlicher-pazismus-und-der-ukraine-krieg-mit-margot-kaessmann/Link