„Dort, wo antisemitische Verschwörungserzählungen verbreitet werden, ist Widerspruch zwingend erforderlich“, betont sie im Interview des Christlichen Medienmagazins PRO. Die Blumen dienten als Zeichen von Friedfertigkeit und Deeskalation.
Preislers friedlicher Protest ist bewusst sichtbar: Ihre klar formulierten Schilder tauchten in den Smartphone-Videos der Demonstranten auf und wirken so als digitale Gegenrede.
Kritisch äußert sich Preisler zur Medienberichterstattung über den Nahostkonflikt. Ungeprüfte Angaben und verzerrte Kontexte hätten Vertrauen verspielt. Besonders deutlich wird sie beim Blick auf den christlichen Auftrag: „Wir können Juden nicht zumuten, allein gegen Antisemitismus zu kämpfen. Gerade Christen sind aufgerufen, beizustehen, wo Hilfe nötig ist.“
„Ich bin gut geerdet und gut gehimmelt.“
Ihr christlicher Glaube spielt dabei eine zentrale Rolle. Preisler beschreibt ihn als Quelle von Erdung und Hoffnung: „Ich bin gut geerdet und gut gehimmelt.“ Die freiheitlich-demokratische Grundordnung gebe Halt – der Glaube gebe Freiheit. Beides zu verteidigen, sieht sie als Pflicht angesichts wachsender antisemitischer Tendenzen.
Trotz Anfeindungen, Spuckattacken und körperlicher Gewalt hält sie an ihrem Engagement fest: „Es sind bittere Erfahrungen. Aber es gibt auch viele gute Gespräche und positive Rückmeldungen.“ Mittlerweile habe sich ihre stille Form des Protests in ganz Deutschland und sogar international verbreitet – eine „feminine, ruhige und friedliche Art“, für jüdisches Leben und Menschenrechte einzustehen.
Preisler spricht im Interview auch über politische Konsequenzen. Antisemiten sollten nach ihrer Ansicht keinen dauerhaften Aufenthalt in Deutschland erhalten. Symbole, die zunehmend in der antisemitischen Szene auftauchen, sollten als verfassungsfeindlich eingestuft werden.
Das vollständige Interview ist in der aktuellen Ausgabe des Christlichen Medienmagazins PRO erschienen und online verfügbar: https://www.pro-medienmagazin.de/christen-sind-aufgerufen-juden-beizustehen/
Foto: PRO/Martin Schlorke
